200 Jahre Klosterkammer Hannover

Seit 200 Jahren und für die Zukunft: Klosterkammer Hannover

Die ehemalige Stiftskirche in Ramelsloh ist im Eigentum der Klosterkammer.
Foto: Michael Rambow.

Im Jahre 1818 gegründet, verwaltet die Klosterkammer Hannover ehemals klösterliches und kirchliches Vermögen in vier öffentlich-rechtlichen Stiftungen. Die größte – vor dem Domstrukturfonds Verden, dem Hospitalfonds St. Benedikti Lüneburg und dem Stift Ilfeld – ist der Allgemeine Hannoversche Klosterfonds. Die Landesbehörde und Stiftungsverwaltung beschäftigt rund 160 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in fünf Abteilungen. Etwa 50 Prozent davon arbeiten im zentralen Dienstsitz Hannover, die andere Hälfte ist an weiteren Standorten in Niedersachsen tätig.
Seit ihrer Gründung haben sich die wesentlichen Zuständigkeiten der Klosterkammer – die Verwaltung des Stiftungsvermögens und die Entscheidung über die Verwendung der Vermögenserträge – nicht geändert. Heute arbeitet die Klosterkammer wie eine moderne Vermögensverwaltung: Sie vergibt Grundstücke im Erbbaurecht. Mit 16.700 Erbbaurechten ist sie die größte Erbbaurechtsausgeberin in Deutschland. Außerdem verpachtet sie landwirtschaftliche Flächen. Der Klosterkammerforstbetrieb, kurz Klosterforsten, trägt zum Erhalt der wirtschaftlichen Grundlage bei, indem er rund 25.000 Hektar Forstfläche bewirtschaftet.

Verantwortung für den Erhalt von 800 Gebäuden

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Klosterkammer vor dem Haupteingang des Dienstgebäudes in der hannoverschen Oststadt. Foto: Frank Aussieker

Das Stiftungsvermögen der Klosterkammer besteht zu 95 Prozent aus Grund und Boden sowie aus Kunstgegenständen und Gebäuden, viele sind hochrangige Baudenkmale. Mit dem Vermögen ist eine große Verantwortung verbunden: Wo andere Stiftungen ihre erwirtschafteten Mittel frei vergeben können, ist der Allgemeine Hannoversche Klosterfonds zuerst seinen Leistungsverpflichtungen verbunden. Die Klosterkammer erhält mehr als 800 Gebäude – darunter 15 bewohnte Klöster und Stifte – und rund 12.000 Kunstgegenstände. Zu den Gebäuden gehören 43 Kirchen, Dome und Kapellen. Ein Beispiel ist die ehemalige Stiftskirche St. Sixtus und St. Sinnitius Ramelsloh. Die Westfassade des Turms ist 2015 und

2016 instandgesetzt worden. Die Arbeiten gehen in den kommenden Jahren an der gesamten Fassade des Turmes und des Chores weiter. Die Kosten trägt der Allgemeine Hannoversche Klosterfonds als Leis-tungsverpflichtung.

Die Klosterkammer unterstützt ebenso mehr als 50 Kirchengemeinden beider christlicher Konfessionen in Niedersachsen mit jährlich insgesamt 1,5 Millionen Euro. Als Teil ihrer freiwilligen Leistungen fördert die Klosterkammer jedes Jahr mehr als 200 kirchliche, soziale und bildungsbezogene Projekte mit mehr als drei Millionen Euro.
Weitere Informationen zum Jubiläum auf der Homepage der Klosterkammer

Veranstaltungen zum Jubiläum

Informationen zur vielfältigen Arbeit der Klosterkammer bieten die Veranstaltungen im Jubiläumsjahr 2018:
Zwischen dem 20. April und dem 12. August 2018 ist die Ausstellung „Schatzhüterin“ zu 200 Jahren Klosterkammer im Niedersächsischen Landesmuseum Hannover zu erleben. Flankierend dazu sind außerhalb des Landesmuseums großformatige Fotoinstallationen aus dem Workshop „Click im Kloster“ zu sehen.
Am 25. August 2018 findet das Klosterkammerfest auf dem Gelände des ehemaligen Klosters in Wöltingerode statt. Zwischen 11 und 22 Uhr erwarten die Gäste Informationen zur Klosterkammer, Kultur sowie Sport und Spiel für die ganze Familie. Am 1. Oktober 2018 wird im zentralen Dienstgebäude in Hannover zum „Tag der offenen Tür“ geladen. In Führungen und Kurzvorträgen zur Klosterkammer können Besucher die einzigartige niedersächsische Institution kennenlernen.

Lina Hatscher, Klosterkammer Hannover
Quelle: Turmhahn Mai 2018


Fotos:
Logos und Dienstgebäude: Klosterkammer Hannover
Stiftskirche: Michael Rambow
Titelbild (Turmuhr): Peter Wollersen