Andacht zum Monatsspruch Dezember 2018

„Da sie den Stern sahen, wurden sie hocherfreut.“

(Matthäus 2,10)

An Sternen herrscht kein Mangel. Bei einem klaren Nachthimmel kann man rund 6.000 von ihnen mit bloßem Auge erkennen. Ihre tatsächliche Zahl ist noch unvergleichlich höher. Das ist heute so, das war zu den Zeiten Jesu nicht anders.
An Sternen herrschte kein Mangel, aber dennoch haben sich die Weisen aus dem Morgenland wegen eines einzigen Sternes auf dem Weg gemacht. Aus ihren Heimatland zogen sie nach Jerusalem, um dort den neu geborenen König zu suchen. Aber am Hof des Königs Herodes fanden sie nicht den, welchen sie suchten. Und auch seinen Stern hatten sie aus den Augen verloren. Erst ein Blick in die Schriften der Propheten bringt sie nach Bethlehem und damit auch wieder auf die Spur des Sterns. „Da sie den Stern sahen, wurden sie hoch erfreut.“ Und dann finden sie dieses Kind und sie sind am Ziel ihrer Suche.
An künstlichen Licht herrscht kein Mangel in dieser angeblich zu finsteren Jahreszeit. Eine 100er-LED-Lichterkette ist schon für wenig Geld zu haben. Und überall werden in diesen Tagen des Advents Fenster, Balkone und Vorgärten mit vielen kleinen Lichtern erhellt.
Ob uns diese vielen kleinen künstlichen Sterne auch „hoch erfreuen“ oder ob uns ihr Geblinke eher nervt, ob bei Lichterketten auch die Devise gilt: „Viel hilft auch viel“ oder ob es auch hier ein zu viel geben kann, ist wohl eine Frage des persönlichen Geschmacks.
Die entscheidende Frage ist aber: Haben Advent und Weihnachten mit ihren vielen Lichtern noch die Macht, uns wirklich und innerlich froh zu machen? Bei den Weisen aus dem Morgenland reichte ein Stern, der sie mit Hilfe der Worte der Propheten zum Kind geführt hat.
Bei allen Lichtern brauchen wir auch die Worte der Bibel, brauchen wir auch alte und neue Lieder, die uns daran erinnern, was Christus, der helle Morgenstern für uns tun will. Schöner und besser als Jochen Klepper mit seinem Lied kann ich es auch nicht ausdrücken:

Die Nacht ist vorgedrungen,
der Tag ist nicht mehr fern!
So sei nun Lob gesungen
dem hellen Morgenstern!
Auch wer zur Nacht geweinet,
der stimme froh mit ein.
Der Morgenstern bescheinet
auch deine Angst und Pein.

Eine wirklich helle und gesegnete Advents- und Weihnachtszeit wünsche ich Ihnen und Euch allen! Ihr Georg Wieberneit, Pastor