Andacht zum Monatsspruch November 2018

Und ich sah die heilige Stadt,
das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkommen,
bereitet wie eine geschmückte Braut für ihren Mann.

Offenbarung 21,2

Goldene Straßen, goldene Häuser und Stadtmauern; man sieht ein unbeschreibliches Licht, alles ist so hell. Es gibt keine Dunkelheit. Hier ist der Ort, der kein Leid kennt, keine Trauer, kein Schmerz, keine Angst, keine Krankheit, kein Altern und keinen Tod.
Ort der Glückseligkeit. Gott selbst nimmt Wohnung inmitten seines Volkes.
Ja, da möchte auch ich sein – mein Ziel. Es sagte mir mal jemand: „Und wenn ich nur Straßenkehrer im Himmlischen Jerusalem sein sollte, egal, Hauptsache drin“.
Herbst 2018 – irgendwo in der Welt. Eilig hastende Menschen auf den Straßen, den Blick auf das Handy gerichtet, schnell noch einen „Coffee to go“. Man eilt von Termin zu Termin.
Menschen beladen mit Einkaufstaschen ziehen durch die Geschäfte, jedoch meist freudlos. Gestresste Gesichter, wo man nur hinschaut. Aber kaum jemand scheint den Obdachlosen an der Hauswand kauernd wahrzunehmen. Und wenn er wahrgenommen wird, oft nur als Störung oder Ärgernis.
Herbst 2018 – irgendein Tag im Altenheim. Jeder Tag gleicht dem anderen. Menschen, die viel geleistet haben in ihrem Leben, fristen nun hier ihr Dasein – alt, krank und einsam.
Herbst 2018 – Menschen auf der Flucht vor Krieg, Terror und Elend. Sie erhoffen sich ein besseres Leben und stoßen leider viel zu oft auf Ablehnung und manchmal sogar auf offenen Hass.
In dieser Welt leben wir Christen, so ganz weit weg vom neuen Jerusalem. Unsere Aufgabe ist es, nicht wegzusehen, sondern hinzugehen. Dem Bedürftigen zu helfen, die Einsamen zu besuchen, dem Flüchtenden eine Heimat zu geben.

Hier in Ramelsloh kann man dankbar sein, dass es solche Menschen gibt, die sich für andere einsetzen: Sei es bei „Tür an Tür“, sei es in der Flüchtlingshilfe oder anderswo. Genau hier, in diesem Tun, schimmert das neue Jerusalem durch den grauen Wolkenhimmel. Denn dieses neue Jerusalem ist nicht nur ein Ort, sondern es sind die Menschen, die sich in die Nachfolge Jesu begeben. Jeder von ihnen ist ein Baustein dieses neuen Jerusalem, jeder von ihnen ist „bereitet wie eine geschmückte Braut für ihren Mann“.
In diesem Sinne wünsche ich allen Gottes Segen!
Ihr Nico Parwulski