Bärbel Dreves (Menschen der Gemeinde)

Bärbel Dreves ist die Ortsgruppenvorsitzende des DRK von Ohlendorf/ Holtorfsloh. Die 61jährige lebt in Ohlendorf, ist verheiratet, hat zwei erwachsene Kinder und drei Enkelkinder. Beruflich ist sie seit über 40 Jahren in der IT-Branche tätig.

Bärbel_Dreves
Bärbel_Dreves

Turmhahn: Wie viele Jahre bist Du schon für das DRK aktiv? Seit wann leitest Du die Ohlendorfer Ortsgruppe?

In den DRK OV Ohlendorf-Holtorfsloh bin ich 1986 eingetreten. Im Jahr 2005 wurde ich 2.Vorsitzende. Seit 2006 bin ich 1. Vorsitzende. Ein paar Jahre zuvor hatte ich bereits die Leitung der Bastelgruppe
übernommen.

Turmhahn: Wo liegen die Schwerpunkte Eurer Arbeit?

Unser Schwerpunkt liegt in der Seniorenarbeit und in der Unterstützung des Blutspendedienstes. So findet von Januar bis November am ersten Dienstag des Monats ein Seniorennachmittag im Schützenhaus Ohlendorf statt. Da wird dann bei Kaffee und Kuchen Geschichten gelauscht und gesungen. Die Männer treffen sich und spielen Skat. Natürlich gibt es auch besondere Termine wie Fasching, Grillnachmittage und Erntedankfest. Im Dezember findet dann ersatzweise eine weihnachtliche Seniorenausfahrt statt. Diese ist nicht die einzige, es werden noch zwei weitere Seniorenausfahrten pro Jahr veranstaltet. Das
Jahr wird mit einer großen Weihnachtsfeier abgeschlossen, zu der auch die jüngeren Bürger aus Ohlendorf und Holtorfsloh sowie der Bürgermeister und der Pastor eingeladen sind.
Außerdem werden in der Weihnachtszeit für die Über-80-Jährigen Päckchen mit kleinen Naschereien gepackt, und es erfolgt ein Hausbesuch, der immer für Freude sorgt.
Gemeinsam mit dem DRK OV Ramelsloh werden jährlich 4 Blutspendetermine organisiert, früher in der GS Ramelsloh, heute im Schützenhaus Ohlendorf. Diejenigen, die einmal beim Blutspenden waren, wissen um das gute Essen, das die Damen im Anschluss an die Blutspende zu Stärkung auftragen.

Turmhahn: Brauchst Du, braucht Ihr besondere Schulungen für Eure Tätigkeit?

Eine besondere Schulung ist nicht erforderlich, doch die eine oder andere recht hilfreich. Als ich das Amt der 2. Vorsitzenden antrat, war ich gemeinsam mit der damaligen Schatzmeisterin, Bettina Krieg, auf einem Seminar für Vorstandsmitglieder, so dass wir uns über Rechte und Pflichten informieren konnten. Ich denke, es ist immer abhängig von den Anforderungen, denen sich die ehrenamtlich Tätigen stellen. Würden wir auf dem Seniorennachmittag leichte Gymnastik anbieten, müssten wir dazu auch entsprechend geschult sein. Wenn sich dafür jemand fände, würden wir uns sehr freuen.

Turmhahn: Wie viele aktive Mitstreiterinnen hast Du? Sind auch Männer dabei?

Derzeit haben wir 45 Mitstreiter und Mitstreiterinnen, wir haben also auch aktive männliche Mitglieder. Das hört sich für einen kleinen Ortsverein sehr viel an, ist es aber nicht. Jeder investiert so viel Zeit für den Ortsverein wie es ihm möglich ist, unabhängig davon, ob es viele Tage im Jahr sind oder zu bestimmten Terminen nur die eine oder andere Stunde. Wir sind für jede Unterstützung sehr dankbar. Denn neben unseren Schwerpunkten Seniorenarbeit und Unterstützung des Blutspendedienstes sind auch diverse
Aufgaben für das Vereinsleben und dazu noch die Vorstandsarbeit zu erledigen.

Turmhahn: Wie viele Mitglieder habt Ihr insgesamt? Könnt Ihr auch junge Leute für Eure Arbeit gewinnen?

Zur Zeit sind wir 186 Mitglieder. Das variiert immer ein wenig, ist aber relativ konstant. Junge Leute für diese Arbeit zu gewinnen ist nicht einfach, was sicherlich auch bedingt ist durch unseren Schwerpunkt der Seniorenarbeit. Junge Menschen sind da eher noch nicht so interessiert, und außerdem ist da noch
viel für die Familie und den Beruf zu tun. Wenn man älter ist, haben die Kinder schon ihren Weg und man selbst seinen Platz im Beruf gefunden. Wir würden uns sehr über junge, aktive Mitglieder freuen, die ihre Ideen mit einbringen und auch selbst mit verwirklichen.

Turmhahn: Gibt es Vernetzungen mit anderen Ortsgruppen, z.B. mit Ramelsloh?

Die Ortsgruppen der näheren Umgebung treffen sich regelmäßig zum Erfahrungsaustausch und zur Ideensammlung. Mit dem OV Ramelsloh veranstalten wir, wie bereits erwähnt, gemeinsam die Blutspendetermine.

Turmhahn: Du bist auch berufstätig. Bleibt noch Zeit für Dich, für Familie, Freunde und Hobbys?

Zeit, ja, die ist leider immer zu knapp. Ursache dafür ist wohl vorrangig meine Berufstätigkeit, denn da fallen recht häufig auch Einsätze an den Abenden und den Wochenenden an. Im ersten Moment habe ich gedacht, dass ich zu wenig Zeit für mich und meine Hobbies habe, doch verursachen Hobbies häufig auch Pflichten. So ist eins meiner liebsten Hobbies das Training mit unserem Hund. Das langt dem Tier aber
nicht, ich muss auch für ausreichend Bewegung mittels Spaziergängen sorgen. Bei diesen Spaziergängen kann ich allerdings wunderbar abschalten. Ich hätte gern mehr Zeit für unsere Enkel, aber das kommt ja vielleicht noch.

Turmhahn: Ihr beteiligt Euch als DRK – Ortsverband auch an den kirchlichen Festen. Warum ist Euch das wichtig?

In der hiesigen Gemeinde steht die Menschlichkeit an erster Stelle. Das zeigt sich unter anderem in der Flüchtlingsarbeit, die mit großem Engagement betrieben wird. Die Menschlichkeit gehört auch zu den Grundsätzen des Roten Kreuzes, so dass wir im Rahmen unserer Möglichkeiten gerne unterstützen.

Turmhahn: Was motiviert Dich bis heute durch Deinen Einsatz im DRK für andere Menschen aktiv zu sein?

Ich denke es ist wichtig, sich in unserer Gesellschaft einzubringen, nicht nur zu nehmen oder darüber zu klagen, was nicht so läuft wie es soll. Mir geht es gut, und soweit es mir möglich ist, werde ich mich weiter einbringen, in welcher Rolle auch immer. So ganz nebenbei gesagt, trotz zusätzlicher Arbeit macht es auch viel Freude, wenn man etwas geplant hat und alles klappt. Ich kann nur jedem raten es auch einmal zu versuchen.

Turmhahn: Vielen Dank für das aufschlussreiche Gespräch! Wir wünschen Dir und Deinen MitstreiterInnen
weiterhin viel Freude und Erfolg bei Eurem Einsatz im DRK!

Interview: Renate Grote