Andacht Monatsspruch Dezember

Brich dem Hungrigen dein Brot, und die im Elend ohne Obdach sind, führe ins Haus! Wenn du einen nackt siehst, so kleide ihn, und entzieh dich nicht deinem Fleisch und Blut!

Jesaja 58,7

Auf gelebte Nächstenliebe kommt es Gott an, selbst als das Volk Israel nach dem Exil in Babylon schwere Zeiten durchlebt. Wir können das Jesaja-Wort heute für uns als Aufforderung verstehen, Gutes zu tun, gerade in der Advents- und Weihnachtszeit!
Wir könnten zum Beispiel für “Brot für die Welt“ spenden, nicht achtlos an Obdachlosen vorbeigehen oder einkaufen für Menschen, die in dieser Krisenzeit zu Hause bleiben sollten. Da gibt es viele Möglichkeiten. Jesaja, der Bote Gottes, ermahnt sein Volk. Sie sollen bei ihren Gedenkfeiern an die Zerstörung Jerusalems und des Tempels keine Frömmigkeit vortäuschen mit ihrem Fasten, sondern konkret helfen, wo es nötig ist. Gott ist immer auf der Seite der Armen und Schwachen. Das zieht sich durch die gesamte biblische Botschaft.
Gott selbst kommt in ärmlichen Verhältnissen zur Welt. Das Kind, dessen Ankunft wir erwarten und zu Weihnachten feiern, wird in einem Stall geboren bei den Tieren und in einer Futterkrippe gebettet. Dazu ist Gott sich nicht zu schade. Einfache Hirten auf den Feldern von Bethlehem erhalten die Nachricht von seiner Geburt zu allererst. Diese Solidarität mit den Armen, Schwachen und Kranken bestimmt das Leben von Jesus bis hin zu seiner Hinrichtung am Kreuz. Einmal sagt er von sich: „Ich bin das Brot des Lebens, wer zu mir kommt, den wird nicht hungern.“ Jesus schenkt sich uns selbst in seinem Wort und im Abendmahl. Dort teilen wir bis heute das lebendige Brot miteinander.
Claus Peter März hat ein Lied geschrieben, das wunderbar dazu passt: „Wenn das Brot, das wir teilen…“ (Aus: „Kommt atmet auf“ – Nr. 091) In der zweiten Strophe heißt es: „Wenn das Leid jedes Armen uns Christus zeigt, und die Not, die wir lindern, zur Freude wird, dann hat Gott unter uns schon sein Haus gebaut, dann wohnt er schon in unserer Welt. Ja, dann schauen wir heut schon sein Angesicht in der Liebe, die alles umfängt.“

Renate Grote