Monatsspruch Mai 2022

Ich wünsche dir in jeder Hinsicht Wohlergehen und Gesundheit, so wie es deiner Seele wohlergeht.

3. Johannesbrief, Vers 2


Dieser Bibelvers könnte auf einer Glückwunschkarte stehen. Bei uns heute lautet er in etwa so:
Wir wünschen dir alles Gute und Gottes Segen!
Wer aber war damals vor ca. zwei tausend Jahren der Absender und wer der Empfänger dieses Glückwunsches? Absender war Johannes, vermutlich der Begleiter von Jesus. Er war ein wichtiger Augenzeuge der neuen Jesusbewegung, die sich nach Ostern langsam im Mittelmeerraum  ausbreitete. Empfänger dieser Glückwünsche war ein Mann namens Gaius, mutmaßlich ein Mitglied oder der Vorsteher einer jungen christlichen Gemeinde. Er hatte Wanderpredigern, die Jesus als den
Sohn Gottes bezeugten, Gastfreundschaft und Unterstützung gewährt. Dafür bedankt sich Johannes
bei Gaius und wünscht ihm alles Gute und Gesundheit von Körper und Seele. Kann man einem Menschen mehr wünschen als diesen Segen Gottes, der ihn durch die Höhen und Tiefen seines Lebens begleitet? Wann sprechen wir heute solche Wünsche aus? Dazu gibt es vielfältige Anlässe. Sie gelten meistens Personen, mit denen wir uns eng verbunden fühlen. Diese müssen nicht zwingend immer Vorleistungen bringen. Einfach, weil wir sie mögen und wertschätzen, wünschen wir ihnen  Gutes und treten in Notlagen auch betend für sie ein.
In dieser Zeit denke ich oft an die Menschen in der Ukraine oder in anderen Kriegsgebieten dieser Erde. Für sie bitte ich zu Gott um sein Erbarmen und seinen Segen. Ich wünsche ihnen, dass sie
körperlich und seelisch möglichst unversehrt bleiben, dass ihnen aus ihrem unmenschlichen Leiden herausgeholfen wird, dass sie Orte finden, an denen sie durchatmen und zur Ruhe kommen und
ihre inneren und äußeren Wunden heilen können. Ich bitte dafür, dass Kriege und Unterdrückung aufhören und Frieden sich ausbreitet in unseren Herzen und in der Welt, zum Wohle aller!

Renate Grote