Ungewöhnlicher Gottesdienst am Karfreitag

Im Zentrum des mit Chor und Orgel gestalteten Gottesdienstes am Karfreitag stand der Bericht von Sterben und Tod Jesu am Kreuz von Golgatha. In der evangelischen Tradition wurde das Abendmahl sehr eng an den Gedanken geknüpft, dass das gemeinsame Mahl uns Menschen mit dem Sterben Jesu verbindet: „der Leib – für dich gebrochen…“, „das Blut – für dich vergossen…“. Diese Gegenwart Jesu, die im Abendmahl gefeiert wird, steht jedoch in Spannung zum Bericht vom Ende Jesu.

Um die Dramatik des Karfreitags ohne diese Spannung nachzuempfinden stand in diesem Gottesdienst das Abendmal am Anfang. Sogar noch vor der Ansprache. Ihr folgten dann die Lesungen mit den letzten Sätzen Jesu, die er nach der Überlieferung der vier Evangelien gesprochen haben soll.

Diese Abschnitte wurden jeweils aufgenommen durch einen gemeinsam gesungenen Liedvers und die zunehmende Verdunkelung der Kirche und des Altars.

Am Ende schwieg die Orgel, dann der Gesang. Der Altar wurde verhüllt. Das Läuten der Sterbeglocke beschloss den Karfreitag in …
                                                   … Stille.