„Lege mich wie ein Siegel auf dein Herz, wie ein Siegel auf deinen Arm.
Denn Liebe ist stark wie der Tod .“
Hoheslied 8,6
Siegel – wir kennen sie heute als Stempelabdruck auf wichtigen Behördendokumenten. In der Kirche da werden etwa Tauf- oder Konfirmationsurkunden gesiegelt. Die Siegel zu biblischen Zeiten sahen aber ganz anders aus: Sie waren oft sogenannte Rollsiegel aus Stein. Damit wurden Verträge „besiegelt“, indem man sie in eine feuchte Tontafel drückte und so „unterschrieb“. Diese Rollsiegel hatten ein Loch in der Mitte und die Besitzer trugen es an einem Band um den Hals, denn verlieren durfte man das Siegel auf keinen Fall.
Das Hohelied aus dem Alten Testament ist eine Sammlung von wunderschönen Liebesgedichten. Sie sind in der Bibel überliefert worden, weil man diese weltliche Liebesliteratur später allegorisch verstanden hat: Als Ausdruck für die Liebe zwischen Gott und den Menschen.
„Lege mich wie ein Siegel auf dein Herz, wie ein Siegel auf deinen Arm.“ – Für die Menschen damals
war das Herz und nicht der Kopf der Sitz des Denkens. Der Arm stand für das Handeln.
Den Monatsspruch Juni können wir heute also so verstehen:
Gott möchte sich mit seiner Liebe einprägen in unsere Gedanken und in unser Tun. Gott möchte
unserem Leben seinen Stempel aufdrücken. Seine Liebe ist stark wie der Tod, sagt uns diese wunderschöne Schrift aus dem Alten Testament. Aus dem Neuen Testament erfahren wir sogar:
Gottes Liebe ist sogar noch stärker.
Prägen wir uns das doch ganz fest ein in unsere Gedanken, in unser Herz und in alle unsere Taten!
Ein gesegnetes Pfingstfest wünscht Ihnen und Ihren Familien
Ihr Hans Georg Wieberneit, Pastor