Monatsspruch März 2022

Hört nicht auf, zu beten und zu flehen!
Betet jederzeit im Geist;
seid wachsam, harrt aus und bittet für alle Heiligen.

Epheser 6,18


Ja klar bete ich! Ich bitte Gott um gutes Gelingen, Begleitung und Zusammenhalt, ich danke Gott für vieles Wunderbare und Beistand in belastenden Situationen.
Beten ist in unserer säkularisierten Gesellschaft nicht mehr selbstverständlich, darum hat die Aufforderung zum Gebet, die der Verfasser des Briefes vor fast 2000 Jahren an die Gemeinde in Ephesus geschickt hat, ihre Aktualität nicht verloren. Er wünscht den Christen Stärke und bittet um Fürbitte, um gegen alle Anfeindungen bestehen zu können, damit sie mutig das Evangelium bekennen.
Beten ist vielleicht nicht trendy, aber bestimmt nicht alt und verstaubt. Ein Gebet ist so lebendig und einzigartig, wie wir Menschen es sind.
Ein gemeinsames Gebet verbindet und doch ist beten etwas sehr persönliches. Ich trete aktiv mit Gott in Kontakt und kann alles ansprechen, was mich bewegt. Ich vertraue darauf, dass mein Gebet erhört wird und nicht wirkungslos bleibt.
Vieles nimmt durch ein Gebet eine gute Wendung, doch längst nicht alles geschieht so, wie wir uns das vorstellen und wünschen. Im Vaterunser beten wir: „Dein Wille geschehe“, das lässt mich darauf vertrauen, dass trotz Enttäuschung und Trauer, die Menschen, die ich in meine Gebete einschließe, unter Gottes Schutz stehen. Gebet und Glauben gehören zusammen, doch auch Zweifel und Unsicherheiten haben ihren Platz.
Je mehr ich Gott im Gebet in meinen All-tag einbeziehe desto gegenwärtiger und näher wird die Verbindung zu ihm. Ich spüre, dass Gott mich wahrnimmt und ich ihm wichtig bin. Das gibt mir Halt und Energie, um tägliche Auseinandersetzungen zu meistern.
Ein Gebet lässt uns aufmerksam und sensibel für unsere Umwelt und unsere Mitmenschen sein, es verändert unsere Wahrnehmung.
Im besten Fall ist es die Grundlage für segensreiche Worte und Taten.
Martin Luther soll einmal gesagt haben: “Ich habe heute viel zu tun, darum muss ich heute viel beten“ – ein schönes Motto, das Mut macht mehr Gebet zu wagen, weil es guttut. Heute, wie vor 2000 Jahren.

Sabine Eddelbüttel