Olga Persits – Interview mit der neuen Chorleiterin

Im Oktober hat Olga Persits aus Hamburg die Leitung des Kirchenchores übernommen. Die Einunddreißigjährige ist von Beruf Kirchenmusikerin, Konzertorganistin, Cembalistin und Pianistin. Ihre neue Arbeitsstelle umfasst, neben den Chorleitungen in Hittfeld und Ramelsloh, auch den Orgeldienst in Hittfeld, sowie die Orgelnachwuchsförderung im Kirchenkreis Hittfeld.

Turmhahn:
Wie sind Sie zur Musik gekommen? Wann hat Ihre musikalische Laufbahn begonnen und wie sah Ihre Ausbildung aus?

Olga Persits – Foto: Jessen Fotografie

Meine Eltern haben sich darum gekümmert, dass ich eine breite Entwicklung bekomme. Musikschule, Schule der Malerei, Tanzschule. Als 5-Jährige hatte ich sehr viel Lust zu malen, aber die Mutter sagte: «Es ist nett zu malen, aber das kann man sogar noch im Alter lernen, jedoch mit Musik muss man sich von Kindheit an beschäftigen.“ So war alles entschieden. Und ich bin meiner Mutter heute sehr dankbar für diese Entscheidung. Mein erstes Musikinstrument war das Klavier, die Orgel kam später dazu als ich 12 geworden bin. Bis 2010 habe ich beide Instrumente in Moskau studiert. Zuerst am College des staatlichen Tschaikowsky- Konservatoriums und anschließend am staatlichen Tschaikowsky-Konservatorium selbst. Bereits im Jugendalter zeigte ich großes Interesse an der westlichen Kultur und kirchenmusikalischen Traditionen. Ich besuchte verschiedene Orgel-Masterkurse in Deutschland und Österreich. 2008 kam ich zum ersten Mal nach Lübeck, wo ich an einer Orgelakademie Unterricht genommen habe. Ich war fasziniert! Die Stadt selbst, zahlreiche Kirchen wie St. Jakobi, St. Marien und selbst der Dom, und jede mit ihrer besonderen Geschichte und natürlich die darin befindlichen Orgeln haben einen der inspirierendsten und größten Eindrücke bei mir hinterlassen. Von 2010 bis 2017 lebte ich in Lübeck. Dort habe ich mein Orgel- und Kirchenmusikstudium an der Musikhochschule Lübeck in der Klasse von Sergej Tcherepanov abgeschlossen. Zurzeit mache ich ein Masterstudium an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg.

Turmhahn:
Als Kirchenmusikerin lieben Sie die klassische Musik, welche modernen Musikrichtungen mögen Sie? Haben sie ein Lieblingsmusikstück?

Beruflich beschäftige ich mich natürlich hauptsächlich mit der klassischen Musik. In meinem Repertoire befinden sich aber auch Werke moderner Richtungen, aus der Jazz sowie Popkultur. Entscheidend ist für mich die Qualität des jeweiligen Musikwerkes.

Turmhahn:
Was macht Ihnen an Ihrer Chorleitertätigkeit am meisten Spaß?

Eine Chorleitertätigkeit besteht aus mehreren Bereichen und Phasen. Einstudieren, Stimmbildung, Dirigieren, Auftreten und noch viel mehr. Mich reizt an dieser Tätigkeit der Prozess der Entwicklung eines Werkes. Von der Phase „Töne und Text lernen“ bis zur Arbeit an den kleinen Details, die schließlich sehr wichtig sind. Es macht viel Freude zu beobachten, wie die Chorsänger und -sängerinnen mitmachen: Wie sie zuerst teilweise sehr zurückhaltend sind, später aber mit vollem Herzblut und mit ganz viel Elan dabei sind und sich einbringen.

Turmhahn:
Wann wird es die nächste Gelegenheit geben, den Kirchenchor zu hören? Haben Sie schon Projekte geplant oder gestalten Sie Gottesdienste mit?

Der Kirchenchor wird vermutlich noch in diesem Kalenderjahr in einem weihnachtlichen Gottesdienst zu hören sein. Ich denke, das wäre ein schöner Start in unsere gemeinsame Arbeit

Turmhahn:
Wie wird die musikalische Ausrichtung sein, nach welchen Kriterien wählen Sie die Werke für den Chor aus?

Das Chorrepertoire wird natürlich vor allem klassisch geistlich ausgerichtet sein. Ich hoffe, dass die von mir angebotenen Werke bei allen Chormitgliedern sowie beim Publikum und den Gottesdienstbesuchern gut ankommen. Wir würden uns auch auf neue Chormitglieder sehr freuen, sprechen Sie mich gerne an!

Turmhahn:
Was wünschen Sie sich für Ihre musikalische Arbeit in unserer Kirchengemeinde und für den Kirchenchor?

Ich blicke gespannt auf meine neue Tätigkeit, wünsche dem Chor viel Freude beim Singen und freue mich auf viele interessante Begegnungen in der Kirchengemeinde Ramelsloh.

Turmhahn:
Wir wünschen Ihnen für Ihre neue Aufgabe Gottes Segen, viel Begeisterung und Freude am gemeinsamen Singen!

Quelle: Turmhahn November 2018 / Interview: Sabine Eddelbüttel