Andacht zum Monatsspruch Mai 24

Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten.
Alles ist mir erlaubt, aber nichts soll Macht über mich haben.

1. Korinther 6, 12

Paulus redet von Freiheit im Zusammenhang von Essen / Trinken und Sexualität. – jede Person ist ein freier Mensch. „With freedom comes responsibility“. Mit Freiheit kommt Verantwortung, sagt Eleanor Roosevelt. Freiheit schafft Freiräume und fördert Kreativität, tut Leib und Seele gut. Aber Freiheit entlässt uns nicht aus der Verantwortung. Wer z. B. extrem viel isst oder fastet, trinkt oder raucht, arbeitet oder faulenzt, Sport treibt oder auf dem Sofa liegt, der gönnt sich nichts Gutes. Tut unserem Körper immer gut, was wir mit ihn tun?

Paulus betont, dass der gesamte Mensch Schöpfung Gottes sei, gottgewollt und gesegnet mit allem Drum und Dran, eine Leihgabe an uns. Die Korinther hatten eine ganz andere Sicht auf den Körper: etwas Fleisch, ein paar Knochen, dünne Haut, vergänglich, also minderwertig und meinten, Seele und Geist heben sich vom Körper ab, stehen in keiner Verbindung zu ihm.

Wir können unseren Körper mit all seinen Möglichkeiten als Gabe Gottes genießen. Dabei ist Sexualität eine gute und gesegnete Gabe Gottes, doch ihr Missbrauch ist der Gipfel von Verantwortungslosigkeit.

Sexualität ist für Paulus gut und wichtig und ein Teil unseres Lebens. Liebende brauchen einander, Liebe verträgt keine Leichtfertigkeit und Unverbindlichkeit, sondern Achtung und Treue. Daher wendet er sich gegen die Korinther, wenn sie meinen, Sex mit einer Prostituierten / Lover haben zu können und so zu tun, als sei das nur ein körperliches Geschehen, eine Belanglosigkeit. Beide werden eins. Guter Umgang mit sich selbst führt zur Wertschätzung des Andern.

Bert Brecht schrieb: „Der Mensch, den ich liebe, hat mir gesagt, dass er mich braucht. Darum gebe ich acht auf mich, sehe auf meinen Weg und fürchte mich vor jedem Regentropfen, dass er mich erschlagen könnte!“

Pfr. i. R. Albrecht Link