Andacht zum Monatsspruch November 2022

Weh denen, die Böses gut und Gutes böse nennen, die aus Finsternis Licht und aus Licht Finsternis machen, die aus sauer süß und aus süß sauer machen!

Jesaja 5,20

„Diese Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden“ – Solche Sätze liest man derzeitig häufig, wenn in der Presse über die neuesten Entwicklungen im Ukrainekrieg berichtet wird. Das erste Opfer des Krieges ist bekanntlich die Wahrheit. Und wir leben leider in Zeiten, in der die Wahrheit einen sehr schweren Stand zu haben scheint.
Menschen, auch in verantwortungsvollen Positionen, verbreiten hemmungslos Lügen und andererseits werden Dinge, die unbestreitbar wahr sind, als Lüge diffamiert. Liest man den Monatsspruch aus dem Buch des Propheten Jesaja kann man nur sagen:
Diese mut– und böswillige Verdrehung von Wirklichkeit und Wahrheit gab es schon zu biblischen Zeiten.
Was kann denn eine Hilfe sein, wenn wir nicht immer entscheiden können, was denn nun die Wahrheit ist?
Ich glaube, wir dürfen nicht vergessen, dass die Wahrheit einen eineiigen Zwilling hat und der heißt „Vertrauen“.
Wo wir Menschen Vertrauen schenken können, werden wir befreit von dem Druck, alles hinterfragen zu müssen. Ein solches Vertrauen kann zwar gestört werden, es kann aber auch neu wachsen, wenn wir etwa erleben, wie Menschen ganz ehrlich zu ihren Unzulänglichkeiten und Fehlern stehen und auf
die oft so bequemen Alltagslügen verzichten.
In seinen Abschiedsreden bezeichnet Jesus den Geist Gottes als den „Geist der Wahrheit“ (Joh. 15,26).
Die Wahrheit und das Vertrauen sind wie eineiige Zwillinge. Wir brauchen heute auch das  Gottvertrauen, dass Gottes Wahrheitsgeist mächtiger ist als die alle Lügengeister unserer Tage. Denn
die Wahrheit schreitet mit mächtigen Schritten voran, wogegen die Lügen mit ihren kurzen Beinen nur hinterhertippeln können. Haben wir daher nicht allen Grund, auch gelassen zu sein?

Herzlichst,
Ihr Hans Georg Wieberneit