Monatsspruch im Februar

Sara aber sagte: Gott ließ mich lachen

1. Mose 21,6

Pastor Hand Georg Wieberneit

Manchmal lachen wir. Einige tun es aus Schadenfreude, andere einfach aus wirklicher Freude – über ein liebevolles Geschenk oder beim Wiedersehen mit einem geliebten Menschen. Wir lachen, auch über Witze. Zu jedem guten Witz gehört das Unerwartete. Die überraschende Wendung – die gelungene Pointe. Wenn man den unerwarteten Schluss des Witzes schon vorher verrät, ist der Witz kaputt, die Überraschung weg und niemand lacht mehr darüber.

Sara hatte in ihrem Leben mit vielem gerechnet, aber irgendwann nicht mehr damit, noch Mutter zu werden. Sie war schon sehr alt. Eines Tages aber bekommt ihr Mann Abraham Besuch von drei Unbekannten. Sie versprechen ihm, dass Sara und er in einem Jahr einen Sohn haben werden. Aber darüber kann Sara nur lauthals lachen. Sie hatte die Gespräche der Männer durch die Zeltwand hindurch belauscht. Aber dieses Lachen der Sara ist kein fröhliches, sondern ein tieftrauriges. Zu absurd und zu lachhaft diese Vorstellung: Sie doch noch Mutter. Aber es kommt genauso, wie die drei Männer es versprochen hatten: Sara wird schwanger und bekommt einen Sohn.

Und nach seiner Geburt sagt sie diesen Satz aus dem Monatsspruch: „Gott ließ mich lachen.“ – und genau das ist auch die Bedeutung des Namens ihres Sohnes Isaak: „Gott ließ mich lachen“ – Sara lacht wieder. Aber dieses Lachen ist nicht mehr das verzweifelte Lachen der ungewollt kinderlosen Frau. Es ist ein erfülltes und strahlendes Lachen über diese unverhoffte und glückliche Wendung in ihrem Leben.

Zwar werden in der Bibel keine Witze erzählt, aber dieses Buch ist voller Geschichten, wie Gott die Menschen zum Lachen bringt. Weil Gott das Unerwartete tut, womit niemand mehr gerechnet hatte. „Gott wird mich heute zum Lachen bringen.“ – Können wir mit so einer Erwartung in den Tag starten? Warum nicht? Vielleicht werden wir dann aufmerksamer für die großen und kleinen Freuden, die unerwarteten Wendungen und die wirklich komischen Begebenheiten des Tages. Manchmal gibt es wirklich traurige Tage, aber: Wir werden einmal alle lachen. Mir gefällt und hilft das, mir die große Erlösung von allem Traurigen genauso vorzustellen: Gott schafft das: Wir werden einmal alle lachen.

Ihr Hans Georg Wieberneit

Quelle: Turmhahn 02/2023